Ressourceneffizienz in Südwestfalen: Chancen durch unternehmensübergreifende Synergien
- peuker8
- 1. Sept.
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Südwestfalen gehört zu den stärksten Industrieregionen in Nordrhein-Westfalen. Die vielfältige Wirtschaftsstruktur der Region bietet große Chancen für Ressourceneffizienz – birgt jedoch gleichzeitig Herausforderungen: Unterschiedliche Branchenstrukturen und Bedarfe erschweren oftmals eine enge Zusammenarbeit, eröffnen aber auch erhebliche Nachhaltigkeitspotenziale. Genau hier setzt unsere Analyse an: Wir untersuchen im Projekt, in welchen Branchen unternehmensübergreifende Synergien besonders erfolgversprechend sind, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Kosten zu senken.
Die am Projekt "Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen" beteiligten Kommunen stehen stellvertretend für diese wirtschaftliche Heterogenität Südwestfalens , in der insbesondere der Handel inklusive Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (24,3 %), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (22,5 %) sowie das verarbeitende Gewerbe (11,7 %), stark vertreten sind. Auch das Baugewerbe (5,6 %) stellt einen relevanten Wirtschaftszweig dar.
Basis dieser Struktur ergeben sich potenzielle Anknüpfungspunkte für unternehmensübergreifende Synergien, insbesondere im Hinblick auf den Austausch von Ressourcen, die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur oder die Optimierung logistischer Prozesse. Wenngleich die tatsächlichen Potenziale solcher Kooperationen einer detaillierteren Betrachtung bedürfen, um konkrete Ansätze für ressourceneffiziente Maßnahmen ableiten, zeigt ein Blick in die Daten zeigt:
Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (24,3 %)
Durch die Bündelung von Transporten oder die gemeinsame Nutzung von Logistikflächen können Unternehmen ihre Lieferketten effizienter gestalten. Gemeinsame Mehrwegsysteme für Verpackungen senken zusätzlich Abfall und Kosten.
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (22,5 %)
Beratungs- und Ingenieurbüros können digitale Plattformen entwickeln, auf denen Unternehmen Materialflüsse oder Energiebedarfe austauschen. Gemeinsame IT-Infrastrukturen oder Weiterbildungsangebote erleichtern bzw. fördern zudem die Zusammenarbeit.
Verarbeitendes Gewerbe (11,7 %)
Industrieunternehmen profitieren besonders vom Austausch von Nebenprodukten. Abwärme aus einem Betrieb kann als Energiequelle für einen benachbarten Betrieb genutzt werden. Auch Recyclingnetzwerke für Metalle oder Kunststoffe eröffnen neue Materialkreisläufe.
Baugewerbe (5,6 %)
Bauunternehmen können Reststoffe wie Beton oder Holz gemeinsam aufbereiten und wiederverwenden. Ebenso lassen sich durch geteilte Lagerflächen und gemeinsam organisierte Transporte Ressourcen einsparen. Nachhaltige Bauweisen – etwa modulare Holzbaukonzepte – schaffen zudem langfristig klimafreundliche Strukturen.
Die Analyse der wirtschaftlichen Struktur stützt sich auf eine Auswertung der Unternehmensdatenbank der Industrie- und Handelskammern (IHK) nach WZ 2008-Codes für die am Projekt beteiligten Kommunen.
Diese vier Branchen bilden das Rückgrat der regionalen Wirtschaft und gleichzeitig zentrale Ansatzpunkte für Ressourcensynergien. Kooperationen können in Südwestfalen in vielen Bereichen entstehen – von Materialkreisläufen und gemeinsamer Beschaffung über geteilte Energieinfrastrukturen bis hin zu gemeinsamen Schulungs- und Personalprogrammen.





