Am 26. Februar 2025 fand in den Räumlichkeiten der IHK Arnsberg die Konferenz "Nachhaltige Wirtschaftsflächen in Südwestfalen" statt. Die von dem NAWISWF-Projektteam organisierte Veranstaltung brachte Teilnehmende aus den Bereichen Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Wissenschaft zusammen, um nachhaltige Lösungsansätze für die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu diskutieren. Es zeigt sich: Strategische Kooperationen zwischen Kommunen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind der Schlüssel für eine nachhaltige Nutzung von Gewerbeflächen.
Ein Jahr NAWISWF – Rückblick und Meilensteine
Lars Morgenbrod (IHK Arnsberg) eröffnete die Konferenz mit einem Rückblick auf das erste Jahr des Projekts NAWISWF. Die bisher gesammelten Erkenntnisse legen erwartungsgemäß deutliche Unterschiede zwischen den 15 im Projekt berücksichtigten Wirtschaftsflächen offen – sowohl in Hinblick auf ihre jeweilige Größe als hinsichtlich des Planungs- und Entwicklungsstands.
Ein zentrales Hindernis für eine nachhaltige Entwicklung ist die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage, die zu einem Rückgang privater Investitionen führt. Dennoch konnte das Projektteam sich mit den Ansprechpersonen vor Ort ein Bild über die zu betrachtenden Wirtschaftsflächen verschaffen, Analyse- und Nutzungskarten erstellen und mit ausgewählten Unternehmen in der Region ins Gespräch kommen.
Potenziale nachhaltiger Wirtschaftsflächen – Chancen für Kommunen
Ein besonderer Programmpunkt waren die Impulse zur nachhaltigen Flächenentwicklung durch Jost Buscher (TU Dortmund), Merle Hoppe (FH Südwestfalen) und Antonio Ierardi (Hochschule Hamm-Lippstadt). Die folgenden Projekterkenntnisse sollen praktische Anknüpfungspunkte liefern:
Ein Phasenmodell der Flächenentwicklung, das den Ablauf einer idealtypischen Entwicklung einer Wirtschaftsfläche inklusive Nachhaltigkeitskriterien aufzeigt und damit eine Orientierungshilfe für Kommunen und Unternehmen bietet.
Ein Energieberechnungstool, wodurch Energiebedarfsprognosen erstellt werden können, um die Integration erneuerbarer Energien in Gewerbeflächen zu erleichtern. Das Berechnungstool wird bei Fertigstellung auf der NAWISWF-Website zur Verfügung gestellt.
Strategien für Flächeneffizienz, interkommunale Zusammenarbeit und Ressourcen-Pooling, um Synergien zwischen Kommunen und Unternehmen zu schaffen.
Praxisorientierte Lösungsansätze: Themensessions
Nach aufschlussreichen Impulsvorträgen boten interaktive Fachsessions eine Plattform für den Austausch von Ideen, die Vorstellung konkreter Maßnahmen und Good--Practice-Beispiele.
Diskutiert wurde in drei Sessions unter folgenden Schwerpunkten:
Interkommunales Gewerbegebiet Brumlingsen/Wildshausen (Meschede & Arnsberg)
Potenziale für flächensparendes Bauen
Ressourcen teilen, gemeinsam profitieren: Kommunen als Schnittstelle für Pooling & Kreisläufe
Impulsvortrag: Nachhaltiges Bauen in der Industrie
Einen weiteren anschaulichen Impuls lieferte Dietmar Riecks (Architekturbüro Banz + Riecks), der anhand konkreter Projekte aus Arnsberg, Hettich und Düsseldorf aufzeigte, wie nachhaltige Bauweisen in der Industrie umgesetzt werden können. Er betonte dabei die Vorteile von Leichtbau, Dämmung, erneuerbaren Energien und Holzbau als Schlüsselkomponenten zukunftsfähiger Industriegebäude.
In einem Beispiel wurde die Machbarkeit mehrgeschossiger Bauten auch im Fertigungsbereich glaubhaft illustriert.
Ausblick: Zukunft der Wirtschaftsflächen in Südwestfalen
Zum Abschluss gab Lars Morgenbrod einen Ausblick auf das Jahr 2025. Zentrale Themen für die kommenden Monate sind:
• Eine Bedarfsanalyse für nachhaltige Mobilitäts- und Logistikkonzepte, die Lösungen für die Anbindung und Verkehrsplanung von Gewerbeflächen liefern soll.
• Die Weiterentwicklung von Energie- und Klimaanpassungsstrategien, um innovative Technologien wie Großwärmepumpen und Batteriespeicher in die Praxis zu überführen.
Die Februarkonferenz hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Zukunft der Wirtschaftsflächen in Südwestfalen auf Zusammenarbeit, Innovation und nachhaltiger Planung basiert. Die Region hat damit das Potenzial, eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung einzunehmen.